„Mischa Kuball – public preposition – Materialsammlung“

Ein Werk zum Thema Kunst und Öffentlichkeit präsentiert sich am besten öffentlich: Die Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste zeigt ab dem 16. Februar 2017 ganz öffentlich Mischa Kuballs neue Ausstellung: „Mischa Kuball – public preposition – Materialsammlung“. Die Ausstellung eröffnet ab 15 Uhr mit einem Symposium.

Seit 2007 ist Mischa Kuball Professor für Public Art / Öffentlicher Raum, Themenbereich Bildende Kunst an der Kunsthochschule für Medien, Köln. Mit der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste Düsseldorf hat Mischa Kuball für seine Ausstellung „Mischa Kuball – public preposition – Materialsammlung“ einen Ort gefunden, der Inspiration und Dialog zwischen Wissenschaft, Kunst, Politik und Öffentlichkeit vereint. Die Ausstellung eröffnet am 16. Februar  2017 mit dem Symposium „Kunst und Öffentlichkeit. Über das sich wandelnde Verhältnis von öffentlichen Räumen“, das von 15 bis 19 Uhr stattfindet. Nach Anmeldung ist die Veranstaltung in der Palmenstraße 16 öffentlich und lädt zur Diskussion ein. Anschließend an das Symposium wird die Ausstellung eröffnet.

Die bereits 2015 erschienene Publikation „public preposition“, sammelt Kuballs Werke, Projekte, Interventionen und Performances gleichwertig in einem Band und trotzt damit dem ephemeren Charakter öffentlicher Kunst. Das Werk umschließt Arbeiten aus mehreren Jahrzehnten von 2009 bis 2015. Die Ausstellung zum Thema, in der Akademie der Wissenschaften und Künste, reicht nun bis in die Gegenwart. In jedem einzelnen Projekt wird Öffentlichkeit an sich hinterfragt, ihre Bedingungen und Möglichkeiten zur Partizipation, vielleicht ihr Grad an Demokratie.

Bereits das Cover von „public preposition“ provoziert durch schlichte, schwarz-weiße Eleganz. Die ISBN Nummer trägt den selben typografischen Charakter wie der Titel und der Klappentext listet schlicht die Orte der Öffentlichkeit auf, wie die Schauspieler eines Films im Abspann: Kein Ort größer als der andere, Münster mit Sydney und Wuppertal mit Venice. 

Vanessa Joan Müller, Herausgeberin und Co-Autorin, verweist im Vorwort auf einen grundsätzlichen Widerspruch der Öffentlichkeit: Ihre Unbeschränktheit trifft auf eine Beschränkung der Zuschauer und Teilnehmer an Öffentlichkeit. „public preposition“ ist selbst gestalterischer Beitrag und Gemeinschaftswerk der Autoren Zoran Erić, Blair French, Vanessa Joan Müller und Barbara Steiner, Öffentlichkeit zu markieren. Die Zweisprachigkeit in Englisch und Deutsch spricht dabei für eine Öffnung hin zu einem weiten Öffentlichkeitsbegriff.

Licht, das künstlerische Material Mischa Kuballs, scheint durch die Projekte, stellt Sichtbarkeit her und erhellt Situationen in Politik, Raum, Gesellschaft und Geschichte. Beispielhaft für die künstlerischen Arbeiten mit Raum und Gesellschaft steht das Projekt Solidarity Grid, das der Kurator Blair French im Buch kontextualisiert.

Anlässlich der SCAPE Public Art Biennial hatte Mischa Kuball begonnen, die zweitgrößte Stadt Neuseelands, die 2010/11 durch Erdbeben stark verwüstet wurde, mit einer sich wandelnden und fortlaufenden Geste der Solidarität zu beschenken. Mit 22 Straßenlaternen aus verschiedenen Ländern (u.a. Singapur, Frankreich, Bulgarien, Griechenland, Japan und Polen) beleuchtet er in der Installation Prozesse der aktiven Neugestaltung durch die Partizipation mehrerer Akteure am Aufbau einer Stadt.

Das Licht als immaterieller Botschafter der Beziehungen zwischen Menschen und Städten mit ihrer funktionalen Manifestation in einer Straßenlaterne fasst den Weg zusammen, den die prepositions gehen: In der Auseinandersetzung mit Ort und Ereignis verweisen sie jeweils auf die Konditionen und die Besonderheiten dieses öffentlichen Raums und platzieren Kunst dort, wo sie Sinn stiftet. Der Band führt uns dabei durch die Projekte rund um die Welt und wirft buchstäblich ein neues Licht auf den öffentlichen Raum als Ort des kritischen Denkens des Einzelnen und als Gestaltungsfläche vieler Akteure.

Jetzt findet ein Sonderdruck mit angepasstem Cover den Weg zu Euch: Während der Ausstellung wird es freie Exemplare von „public preposition“ zur Mitnahme geben – großzügig initiiert und unterstützt von der NRW Akademie der Wissenschaften und der Künste.

Symposium „Kunst und Öffentlichkeit. Über das sich wandelnde Verhältnis von öffentlichen Räumen“. Donnerstag, 16. Februar 2017, 15-19 Uhr. Es sprechen: Bernd Kniess, Fritz Behrens, Vanessa Joan Müller, Susanne Titz, Tony Cragg und Mischa Kuball. Anmeldung zum Symposium und zur Ausstellungseröffnung erforderlich unter: awk@awk.nrw.de

Eröffnung der Ausstellung „Mischa Kuball: public preposition (Materialsammlung)“. 
Donnerstag, 16. Februar 2017, 19 Uhr. Zur Eröffnung spricht Vanessa Joan Müller, Wien. Die Ausstellung kann im Foyer der Akademie vom 20.02. bis zum 30.03.17, montags bis donnerstags von 12.00 – 17.00 Uhr besichtigt werden.

Weitere Infos: www.public-preposition.net • www.mischakuball.com

Text: Teresa Schmidt-Meinecke
Fotos: Judith Buethe / Mischa Kuball (Plakat) / Tchello d’Barros (Rio de Janeiro) / Punctum ( Leipzig) / Isabel Lott (Berlin)
© THE DORF 2016/17

public preposition

Nordrhein-Westfälische Akademie der Wisenschaften und der Künste
Palmenstraße 16
40217 Düsseldorf

Öffnungszeiten

Die Ausstellung kann im Foyer der Akademie vom 20.02. bis zum 30.03.17,montags bis donnerstags von 12.00 – 17.00 Uhr besichtigt werden.


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